Nun, da Stefan Elena in seiner Obhut hatte, nutzte ich meine neu gewonnene Freizeit, um mich nach langer Zeit mal wieder neu einzukleiden. Im Grunde hasste ich dieses ewige Durchforsten der Geschäfte. Allerdings hatte ich mir seit geraumer Zeit nichts Neues mehr gegönnt und achtete ja dann doch ein wenig auf mein Äußeres. Ich wollte bloß sehr schnell ein paar schlichte und doch stilvolle Artikel finden und dann ... womöglich nach Elena sehen. Sie brauchte mich nun mehr denn je, das spürte ich - denn gerade von Stefan konnte sie nicht den Halt finden, den sie brauchte. Er gab ihr das Gefühl, falsch zu sein - nun, da sie ein Vampir war. Ich allerdings würde ihr lehren, es als Geschenk anzusehen. Ich würde ihr zeigen, wie man auch in einem toten Körper lebt. Doch da Stefan nun mal leider Gottes ihr Freund war, ließ es sich mir nicht verhindern, dass Elena tausende Male dieselbe Gehirnwäsche von meinem Brüderchen über sich ergehen lassen musste.
Meine Gedanken kreisten einzig und alleine um sie, als ich eher ein wenig abwesend das Schaufenster eines kleinen Kleidungsshops betrachtete. Schmunzelnd entschloss ich mich schließlich, den Laden zu betreten und die ausgestellte braune Lederjacke anzuprobieren - als in eben diesem Moment eine ausgesprochen attraktive Blondine in Begleitung einer ... nun ja, schaurigen Gestalt aus der Eingangstür stürmte und fast in mich hinein lief. Ich kannte diesen Kerl mit den fettigen tiefschwarzen Haaren, der blassen Haut und den roten Äderchen, welche über sein gesamtes Gesicht verteilt waren ... die Erinnerung an ihn stammte aus einer Zeit, die ich fast ganz passabel vergessen hatte. Dabei lag es nicht lange zurück, dass ich mich ihm und seiner Truppe stellte. Es war (ich denke ..?) 2003, als ich Melody kennen lernte, welche ein ganz besonderes Mädchen war. Melody war - ja verdammt, ihr hört richtig - die Tochter des Satans, welche sich allerdings dagegen wehrte, in seine Fußstapfen zu treten. Alles, was sie wollte, war ein gewöhnliches Leben - nun gut, so gewöhnlich wie es ihr als Hybridin nun mal möglich war. Doch ihr werter Daddy hetzte ihr am laufenden Band seine nervtötenden Dämonen auf den Hals, um sie mittels unfairer Methoden umzustimmen. Und einer von ihnen war er - der Mann, der mit dieser Blondhaarigen unterwegs war und mir in eben diesem Moment mit ihr in der Eingangstür gegenüber stand.
Ich hatte etwas mit Melody am Laufen gehabt und ja, vielleicht lag mir etwas an ihr, doch irgendwann war sie einfach unauffindbar gewesen. Nie hatte ich eine Erklärung dafür finden können. Doch nun wollte ich die Gelegenheit nutzen und meine Antworten bei diesem Alexander suchen. Es löste in mir ein stark misstrauisches Gefühl aus, dass er sich nun ausgerechnet hier in Mystic Falls umher trieb - und was wollte er mit dieser Blonden an seiner Seite? "Alexander", sprach ich ihn mit hartem Stimmklang an und fixierte meinen Blick unausweichlich in dem seinen, "was habt ihr mit Melody gemacht? Wo ist sie?" Obgleich ich wusste, dass sich ein Gesandter des Teufels wohl kaum durch mich einschüchtern ließ, widmete ich ihm ein bedrohliches Funkeln meiner stechend blauen Augen. Ich wollte Klarheit - jetzt.
Genervt brachte ich meinen gehassten Dad dazu, mich shoppen zu lassen, wenn auch mit diesem scheußling, welcher sich bald meinen Ehemann nennen wollte. Ich konnte machen was ich wollte er ließ die Finger nicht von mit, von meiner Seite wagte er nicht zu weichen. Doch als wir jetzt hier in der überteuerten Mall standen, fühlte ich mich frei, auch wenn er wie er sagte, ein Auge auf mich hatte. Da war dieser Laden, so klein, doch hatte er eine gewisse Ausstrahlung, so viele hübsche Kleider, da musste ich rein. Also rannte ich los, gewohnt davon, das alle mir immer platz machten, stürmte ich hinein ohne auf andere zu achten. So kam es wohl dazu, das ich diesen Mann, der mir unwahrscheinlich bekannt vorkam, fast umschmiss. Seine Augen, sie erinnerten mich an etwas, etwas das mich glücklich zu machen schien, aber er hatte nichts mit den Dämonen, oder meinen Vater zu tun, dessen war ich mir bewusst. Total verwirrt, von der Erkenntnis, das er mir so vertraut war, entschuldigte ich mich bei dem Gutaussehenden, mehr oder weniger bekannten. Meine Entschuldigung, die ich leise, schüchtern und stotternd herausbrachte, schien allerdings unter gegangen zu sein, als er Alex regelrecht anschrie. Ob er wusste was er da tat und von welcher Melody sprach er, bei der seine Augen ohne Teufelsblut brannten? So wie ich erkannte das Alex beinahe ohne Rücksicht ausgerastet wäre, schob ich ihn zur Seite und übernahm. Freundlich, dennoch zurückhaltend, lächelte ich ihn mit meinen blutroten Augen an. "Hallo, ich bin Hayden, wie kann ich dir helfen", fragte ich freundlich, was verwunderlich war, da dies nicht meine Art war, doch ich fühlte mich so anders, in der Gegenwart, dieses hübschen, jungen Mannes. Es war unbeschreiblich, als würde mein Herz mir etwas sagen wollen, doch Teufel haben kein Herz, pflegte mein Vater immer zu sagen.
Ich reagierte geradezu ein wenig genervt, als sich diese Blondhaarige dann in den Vordergrund drängte und mir so gesehen eine Antwort von Alexander verwehrte. Vor allen Dingen ihr aufgesetzt freundliches Gehabe provozierte mich ungewollt; nun, da bei der Gegenwart von Alexander eine altbekannte Wut wieder aufkeimte. "Ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst, Blondchen", würgte ich sie daher ab und richtete mein Wort erneut an Alexander: "Also, du Bastard, verrate mir endlich, was ihr mit ihr gemacht habt!" Meine Stimme gewann von Wort zu Wort an Lautstärke, bis ich ihm schließlich ungehalten unmittelbar in seine abscheuliche Visage schrie. Mit stirnrunzelndem Blick auf die unbekannte Blonde fügte ich jedoch an ihn gewandt hinzu: "Ich vermute, dein Plan mit der Hochzeit ist nicht ganz aufgegangen. Was willst du sonst mit einem lebendigen Mädchen - wenn sie das überhaupt ist?" Rätselnd nahm ich Hayden von Kopf bis Fuß in Augenschein. Melody zu heiraten und somit an ihrer Seite über die Unterwelt zu herrschen, das war alles, was Alexander jemals gewollt hatte. Für mich ein ganz schlechtes Omen, dass ich ihn nun mit einer anderen Frau auffand. Sollte das womöglich bedeuten, dass Melody tot war? Immerhin wollte auch ihr Vater sie zwangsverheiraten. Noch immer den Blick aufgebracht auf seine Begleitung geheftet, bemerkte ich gehässig: "Oder findet hier lediglich eine Neuverfilmung von Die Schöne und das Biest statt?" Es mochte vielleicht sein, dass ich über Melody hinweg gekommen war; dass ich zu unseren Zeiten noch immer gehofft hatte, Katherine zurück gewinnen zu können, welche ich für meine wahre Liebe gehalten hatte. Dennoch hatte mich ihr Schicksal nie kalt gelassen und ich hatte mich so verbunden zu ihr gefühlt. Da war definitiv mehr als nur Sex gewesen. Sie hatte mir gefehlt, jahrelang. Ich hatte bloß irgendwann gelernt, damit umzugehen.
"Bitte, habe gerade recht gehört?", sauer über seine dumme Bemerkung, an meinem Aussehen, ließ ich meine Augen kurz brennen und setzte seine "Tolle" Jacke in brannt. Doch, wollte ich es nicht übertreiben, ich ließ los und die Jacke hörte auf zu brennen, aber wie er Alexander anschrie gefiel mir. Er hatte es verdient, dieser Widerling, allein dafür, das er mir diese Melody verschwieg. Aber je mehr er von dieser Melody sprach, desto mehr fühlte es sich an, als sprach er über mich, es war ein eigenartiges Gefühl. Mit entsetzen stellte ich fest, das er dieses brennen noch immer in den Augen trug, "Sag mal wer bist du denn eigentlich, das du es dir erlaubst so mit uns zu reden? Dir ist wohl nicht bekannt, das meines Vaters Rechtehand, die du hier gerade anzuschreien vermagst," weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment war es, als würde ich eine Zeitreise machen, ich sah eine Brünette, junge Frau, die von Alexander tyrannisiert wurde und dann sah ich SEIN Gesicht, das Gesicht dieses, mir so bekannten Mannes. Während ich all dies sah, sackte mein Körper in sich zusammen, meine Augen leuchteten in einem braunen Glanz und tränen liefen mir an der Wange entlang. Was war das, ich sah es nicht nur, ich fühlte es. Unbewusst ließ ich Alexander brennen und gab etwas von mir. "Damon, nein Damon", Mein Körper, lag reglos, doch mit offenen Augen am Boden, als würde ein Geist durch mich sprechen. Erst nachdem sich der Name, des mir so bekannten, in mein Hirn brannte, kam ich wieder zu mir. Mein Körper war so schwach, nicht mal gegen einen einfachen Vampir hätte ich mich wehren können. Ich hatte Kopfschmerzen, mir tat alles weh, doch wusste ich nun woher dieses brennen in seinen Augen kam. Es war die liebe, die liebe die er ihr gegenüber nie richtig ausdrücken konnte, weil er keine Chance bekam. Geschwächt versuchte ich mich zu erheben, was mir misslungen war. "Damon, es tut mir so leid, aber sie hat dich geliebt", griff ich zu ihm, mit tränen in den Augen, da ich diesen schmerz noch immer fühlte. "Egal was geschehen ist, du bist in ihrem Herzen, dessen bin ich mir bewusst", fügte ich mit tiefem Mitgefühl mit, während mein Hass gegen Alexander und meinen Vater wuchs. Ich hatte noch nie geweint, mich hat noch nie etwas berührt, doch was mein Vater ihm angetan hatte, das konnte ich ihm nicht verzeihen.
Sobald ich das Gesicht dieses Damon Salvatore wieder erkannte, hatte ich nichts anderes mehr vor, als schleunigst mit Hayden von hier abzuhauen. Ich ahnte, dass er irgendetwas in ihr treffen würde - etwas, das sie womöglich noch an ihr einstiges Leben, welches mein Gebieter mit meiner Hilfe ausgelöscht hatte, erinnern würde. Hayden hatte von Geburt an den sechsten Sinn - und so überkam es sie, als sie dem Mann begegnete, der für sie einmal eine bedeutende Rolle in ihrem Leben gespielt hatte. Während ihrer Visionen weiteten sich meine Augen beunruhigt. Ich fürchtete, dass mit einem Mal alle Erinnerungen an ihr einstiges Dasein zurückkehren würden. An das Mädchen, das sie damals war und das zumindest optisch ihrem jetzigen Ich kaum mehr ähnelte - sowie an die Affäre mit Damon, die für sie weitaus mehr bedeutet hatte. Die Romanze der beiden bedrohte meine Aussicht auf Macht, welche ich nur erlangen konnte, wenn ich die Tochter des Teufels heiratete. Aus diesem Grund ließ ich sie vergessen. Damit man sie jedoch nicht erkannte und ihr Hinweise auf ihre frühere Person gab, ließ ihr Vater ihre Seele zuvor in den Körper einer Unschuldigen wandern. Es war mir nichts egaler auf der Welt, als das, was Hayden von mir dachte oder wie sie für mich fühlte. Allerdings war die Satanshochzeit nicht mit der, welche die Erdenbewohner feierten, vergleichbar. Der Eheschwur wurde mit einem Bann besiegelt, der erst in Kraft gesetzt werden konnte, wenn Hayden den benötigten Spruch in unserer Sprache aufsagte. Doch egal, zu welchen Druckmitteln von sadistischer und grausamer Natur ihr Vater gegriffen hatte; Hayden hatte sich strikt geweigert. Doch nun sah ich meine zweite Chance, sie für mich zu gewinnen. Mochte sein, dass ich mich irrte, doch hatte ich sogar das Gefühl, dass sie ein klein wenig Sympathie an mir fand. Ich gab mir immerhin meine beste Mühe; natürlich stets mit dem Ziel vor Augen. Und so war ich mit ihr hierher gekommen, um ihr ein paar ansehnliche Geschenke zu machen. Da sie zu ihres Vaters Leidwesen die meiste Zeit unter den Lebenden verbracht hatte, waren dies Gesten, mit denen man sie womöglich beeindrucken konnte. Zumindest hatte ich gehört, dass das bei Erdenfrauen so ablief ... ich hingegen war schon immer ein Kind der Schatten gewesen. Ich kannte kaum so etwas wie Menschlichkeit. Oder Liebe. Liebe, dieses Wort klang schon immer seltsam in meinen Ohren. Es klang für mich jedoch nach nichts, das erstrebenswert war. Letztlich gelang es Hayden, sich aufzurichten und sie tröstete Damon mit den Worten, dass Melody ihn geliebt habe. Nun richtete auch ich nach all seinen Fragen das Wort mit auf fast düstere Weise entspanntem und ruhigem Tonklang an ihn: "Mach dir um sie keine Gedanken, sie ist verloren. Wie ich sehen kann, ist bereits eine andere Frau in deinen Gedanken. Sie lebt in deiner Welt." Meine Augen hatten etwas Gedankenverlorenes an sich - gar, als könne ich direkt durch Damon hindurch in seine Seele sehen. Dieser Schein trog auch nicht. "Komm Hayden, wir gehen", forderte ich dann recht emotionslos und ergriff ihre Hand, um sie mit mir mit zu ziehen. "Sprich nicht mehr mit diesem Mann. Ich habe nichts Gutes in ihm gesehen." Dies war gelogen.
Die Worte Alexanders entsetzen mich, ich hatte das Gefühl er wollte mich fern halten, von diesem so verletzten, liebevollen Vampir. Im Gegensatz zu ihm, sah ich in Damon mehr gutes, als es mir lieb war. Leicht zu ihm hingezogen, fühlte ich mit ihm. Was er mit dieser Frau hatte, war keines falls nur eine Affäre, es war Liebe. Der größte feind, so nannte mein Vater dieses Gefühl, dabei war es etwas schönes, so empfand ich es. Der Moment, indem ihre Blicke die seine berührten, war wohl das intensivste, das ich je empfand. Was war das, warum bedeutete ihr Schicksal mir so viel, als wäre es das meine. Als Alexander meine Hand nahm, fühlte ich diesen schmerz, als würde er mir das Herz rausreisen, von dem mein Vater behauptete, das ich es nicht besaß. "Nein, sag mir was ihr getan habt, warum muss er so leiden, sie lebt, ich spüre es. Wo ist sie du Abschaum eines Dämons?", schrie ich, während ich mich los riss, mit einem Gefühl, das mir bis dahin verborgen blieb. Schon wieder wurden meine Augen nass, "Damon, du musst mir glauben bitte, sie lebt, ich kann es fühlen, sie braucht dich. Sonst ist sie verloren", ich fühlte, als wäre ich mit der mir unbekannten verbunden. Merkwürdig wie die Situation war, fühlte ich ihr Herz schlagen, als wäre es das meine. Ich spürte ihren schmerz, deswegen konnte keiner meinen Tränenausbruch stoppen. Das einzige auf das sie zu warten schien, war Damon. Die Tatsache das er eine andere im Herzen trug, war nicht zu leugnen, dennoch war Melody die, die nach all den Jahren noch immer in seinem Herzen war, wenn auch tief verdrängt. Man spürte, das ihm noch etwas an ihr lag und ich spürte das sie nur mit ihm bereit war zu kämpfen. Man erkannte in Damons Augen, das sie ihm mehr zu bedeuten schien als er zugab. Ich drehte mich mit einem Gesicht, das mit hass nur so erfüllt war, zu Alexander "Sag mir wo sie ist, ansonsten kannst du meinem Vater erklären, warum seine ach so geliebte Tochter nicht mit dir zurückkehrt.", ließ ich meine mit Hasserfüllten Augen glühen.
Ich war fassungslos, als ich hörte, wie die Blonde mich mahnte, nicht auf diese Weise mit der rechten Hand ihres Vaters zu sprechen. Mein Verstand war mit dieser Aussage vollkommen überfordert. Für etwa den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, dass ... nein, nein.
Diese Frau hatte nichts mit Melody gemeinsam. Womöglich hatte Melody ja eine Schwester gehabt? Das hätte sie mir höchstwahrscheinlich erzählt, doch konnte ich mir keinen näher gelegenen Reim auf das Ganze machen.
Als es die zierliche Gestalt zu Boden riss, verstand ich rein gar nichts mehr. Meine Augen verdeutlichten, wie alarmiert, besorgt und zugleich machtlos ich über das war, das gerade mit der Unbekannten passierte. Letzten Endes hatte sich ihr Körper nach ein paar Sekunden allerdings wieder erholt und sie kam wieder zu Bewusstsein. Das Erste, was sie tat, war sich aufzurichten, um meinen fragenden und rätselnden Augen einen warmherzigen Blick zu schenken. Sie sprach von Melody - darüber, dass sie wusste, wie sehr sie mich geliebt habe. Vor allen Dingen verstand ich nicht, weshalb ihr das Ganze so sehr an die Substanz ging, dass sie vor mir in Tränen ausbrach. Ihre Fähigkeit, in die gemeinsamen Erinnerungen von mir und Mel hinein zu sehen, wunderte mich hingegen kaum - auch Melody hatte erstaunliche Fähigkeiten besessen, welche alles übertrafen, was ich zuvor gekannt hatte. "Wieso weinst du? Kanntest du sie etwa?", hakte ich schmunzelnd nach und sah ihrem femininen Gesicht ratlos entgegen.
Sie sollte also eine Tochter des Teufels sein? Meines Wissens nach war Melody die Einzige gewesen, die das Leben in der Unterwelt und dessen Herzlosigkeit verabscheute; sowie die Einzige, die in der Lage war zu fühlen wie ein menschliches Wesen. Sie hatte sich so unfassbar alleine und lediglich unter den Erdenwesen verstanden gefühlt. Schließlich überwand ich mich, zu fragen: "Du bist es doch nicht etwa - oder, Melody?"
Gründe für ein Versteckspiel hätte es in Melodys - nennen wir es mal - "komplizierter Familiensituation" ja immerhin zur Genüge gegeben. Ich fühlte mich gar in meiner Vermutung bestätigt, als Alexander sie urplötzlich mit sich riss, als wollte er sie von mir fernhalten. Jedoch hielt ich mich für einen Vollidioten, dass ich auch nur für den Hauch einer Sekunde von meinem Wunschdenken in die Irre geführt wurde. Dachte ich.
Die Blondhaarige protestierte wild gegen ihren Begleiter an und bei ihren folgenden Worten glaubte mir klar zu werden, wie falsch ich mit meiner irrsinnigen Vermutung gelegen hatte. Sie wollte wissen, wo Melody war, was mit ihr geschehen war. Mit bedeutungsstarkem Blick und aufbrausender Stimme erzählte ich ihr nun: "ER ist Schuld an Melodys Schicksal. ER wollte Melody dazu zwingen, ihn zu heiraten - einzig und alleine, damit er über das Schattenreich herrschen konnte. Möglicherweise versucht er ja dasselbe mit dir! Auch Melody war eine Tochter des Teufels. Wer weiß schon, was sie mit ihr gemacht haben! Ich bin mir sicher, wir haben uns einiges zu erzählen." Aufgehetzt durch die Bedrohung, dass Alexander mir das Wort abschneiden würde, indem er mich beispielsweise angriff, sprach ich meine Worte dermaßen schnell und energisch daher, dass sie sich geradezu überschlugen.
Meine Augen funkelten energisch, während ich hinzufügte: "Mach dich von ihm frei. Ich weiß, dass du nicht bist wie er. Wir finden zusammen eine Antwort - wenn du es nur schaffst, dich gegen ihn aufzulehnen ...!"
Mit meinen verweinten, verzweifelten Augen sah ich ihn an, "Nein, ich kannte sie nicht, aber ich spüre sie, es tut so weh, sie ist so allein", brachte ich unter meinen schmerz erfüllten tränen raus. Warum, ich verstand das einfach nicht, nicht einmal mein Leben spürte ich so intensiv, wie das ihre. Als ich Damons Ratloses Gesicht sah, überkam mich das Gefühl ihn zu Küssen. Überfordert, war wohl das richtige Wort für meine Situation, als wären 2 Menschen in meinem Körper und das waren eindeutig zu viele. Es fühlte sich an wie ein Stich in mein Herz, als Damon fragte ob ich Melody sei. Ich war so durcheinander, das ich beinahe mit einem Ja geantwortet hätte, "Ja, ähm, nein, entschuldige ich bin so durcheinander, es fühlt sich an als wäre sie in mir", stotterte ich total überfordert. Ich traute meinen Ohren nicht als Damon mir von Melody und Alexander erzählte, ich schluckte,"WAS???, das kann nicht sein, ein Teufel kann in seiner Thronzeit nur ein Nachfahre haben.", stieß eher unfreiwillig laut und schockiert aus mir heraus. War ich die besagte Melody, wie konnte das sein, nein das war unmöglich. Kraftlos, setzte ich mich und sah Damon in die Augen. "Alexander will mich Heiraten, ich spüre ihr Herz schlagen, als wäre es das meine, ich bin des Satans Nachfahre, DIE EINZIGSTE!", stellte ich lautstark fest. "Ist das wahr? Bin ich Melody? Was habt ihr getan?", anstatt aggresiv zu werden, liefen mir nur die tränen, aber meine Kräfte setzten sich frei und meine Wut ging einzig und allein auf Alexander, den ich dadurch Feuerstehend die Unterwelt Beamte. Das war unmöglich, sie war so anders, sie hatte ein ganz anderes aussehen, wie sollte das möglich sein. Meine Augen fingen an zu glühen, doch war ich wie erstarrt.
Hayden sorgte bei mir zunächst für pure Sprachlosigkeit. Mein Herz tobte immer heftiger in meiner Brust - von dem Moment an, als sie erzählte, dass es sich anfühlte, als sei Melody in ihrem Inneren. Mit jedem Wort, das sie über ihre Lippen brachte, wurde die Tatsache deutlicher. Sie war es tatsächlich. Als ich dies realisierte, durchzuckte es meine Magengegend wie einen Blitz. Doch anstatt von Alexander erfahren zu können, was es damit auf sich hatte, beförderte sie ihn kurzerhand in den Untergrund zurück, wo er hingehörte. Womöglich war dies vorerst die klügere Entscheidung - wer wusste schon, was dieser Freak von Dämon andernfalls mit uns angestellt hätte. Zeigen würde er sich uns noch früh genug ...
"Ich hätte nie gedacht, dass wir uns wieder sehen würden. Am Allerwenigsten auf diese Weise", stellte ich erstaunt fest, während ich die Brauen leicht anhob. Auf meinen Lippen war jedoch unverkennbar der leichte Anflug eines Grinsen zu erkennen. Zwar war zu erahnen, wie miserabel sich Hayden gerade fühlte, doch ließ sich meine Freude kaum verbergen. Mir gelang es jedoch recht rasch, diese Erscheinung abzulegen, und ich legte behutsam meinen Arm um ihre Schulter. Auf diese Weise lotste ich sie mit mir zu einer Bank direkt am Gehweg, auf der wir uns schließlich gemeinsam niederließen. "Wie es aussieht, hat man dir all deine Erinnerungen genommen, hm?", meinte ich mit kritischem Gesichtsausdruck, während meine Augen sie mitfühlend musterten.
"Eine Bekannte von mir, Bonnie, ist in der Lage gewesen, eine Seele in einen anderen Körper zu übertragen. Vermutlich ist dir ungefähr dasselbe widerfahren", stellte ich bitter fest, "wobei ich natürlich anmerken muss, dass die Wahl deutlich schlechter hätte ausfallen können ..." Sobald mir auffiel, wie geschmacklos letzteres doch meinerseits gewesen war, sprach ich zu Beginn hastig: "Es gibt bestimmt einen Weg, dir deine Erinnerungen und somit dein Leben zurück zu holen ... sofern du das willst." Meine Stimme hatte nun eine sanfte und umsorgende Tonfarbe angenommen, welche ich mit einem lächelnden Seitenblick an sie unterstrich.
"Und ... und wer weiß, vielleicht läuft dein altes Ich irgendwo auf dieser Erde noch herum. Vielleicht kann ja alles rückgängig gemacht werden. Ich kenne Hexen, die dazu fähig sind. Es ist nicht hoffnungslos, verstehst du?", bemühte ich mich, ihr Mut zu machen und flüsterte den letzten Satz bedeutungsvoll zwischen meinen Lippen hervor. Parallel dazu drückte ich sie ein wenig enger an mich. Wie schon damals fühlte ich mich verantwortlich für sie - obgleich es mir schwer fiel wahr zu haben, dass in dieser Frau das Mädchen steckte, mit dem ich in kurzer Zeit so viel durchgemacht hatte.
"Ich hab an dich gedacht, Mel. Ich habe nach dir gesucht. Es war aussichtslos", gab ich begleitet von einem Seufzen von mir, "Moment mal - ist das überhaupt noch dein Name?" Leider fiel es mir schwer, in dieser Frau Melody wieder zu erkennen - doch ich sah dem zuversichtlich entgegen. Es überraschte mich, wie sehr mich das alles hier aufwühlte und bewegte. "Ich bin für dich da ... wie schon damals", versprach ich ihr aufrichtig, "du kannst in meinem Anwesen bleiben. Weißt du, was ich eigentlich ganz amüsant finde? Dass man dir deine Erinnerungen nehmen konnte, aber offensichtlich nicht deine Gefühle ..." Ich war mir ziemlich sicher, was das für ihre Gefühle im Bezug auf mich bedeutete.
"Seit dem Moment, an dem ich in dieser Hölle festsaß, habe ich mir nichts mehr gewünscht, als jemand anderes zu sein, jemand der ein Herz besaß und jemanden so sehr lieben konnte, wie sie dich. Oder ich dich, Damon ich..... ich weiß im Moment nicht wer ich bin, so gern ich deine Melody sein würde, bin ich gerade wohl nur das Mädchen, das keine Erinnerung mehr hat, keine.", lehnte ich meinen Kopf erschöpft an den Vampir, den ich kaum kannte, aber der mir doch so wichtig war, während außer meiner Tränen keinerlei Emotionen zu sehen waren. Damons anbahnende Freude war kaum zu übersehen, so gern ich mich mit ihm gefreut hätte, fragte ich mich doch einzig und allein was jetzt aus mir werden würde, ob meine Erinnerungen jemals zurück kommen würden. So viele Jahre waren vergangen, dennoch schien die Melody in mir, immer auf ihn zu gewartet zu haben, während er sie vergaß. "Warum Damon, warum viel es dir so leicht einfach aufzuhören... Eine andere in dein Herz zu lassen, sie hat gewartet, keine Sekunde hätte sie gekämpft ohne dich, um jetzt zu erfahren, das", die Tränen flossen nur so, wer da aus mir sprach war Melody. Das Mädchen, das dachte eine besondere Bindung, zu einem besonderen Vampir zu haben, das ihn nie auf gab, das all ihre Hoffnung in ihn setzte. All die Jahre konnte er dem Anschein nach, sehr gut ohne mich/sie, doch wollte er mir jetzt helfen, warum. "Meine Erinnerungen an dich, haben sie mir nehmen können" sah ich ihm nun tief in die Augen, während ich nach seiner Hand griff. "Aber meinem Herzen konnten sie nichts", durch unsere verbundenen Hände, ließ ich sein Herz, das meine fühlen. Noch nie, setzte ich diese Fähigkeit ein, doch er sollte wissen, wie sich mein Zweites ich fühlte. Die Hoffnung er würde nach ihr suchen, er würde sie rette, er könnte sie niemals vergessen. Die Enttäuschung das er nun eine andere hatte, das er sie aufgegeben hatte, das er einfach so, ohne weiteres weiter leben konnte. Die zerstörten, doch zugleich noch immer starken Gefühle für ihn, die sie nie hatten aufgeben lassen. Das Vertrauen, das sie sonst zu niemanden hatte, welches nun zerstört war. Die Bindung war stark, doch ob Damon sie jemals so lieben konnte wie sie ihn, ich wusste es nicht. Damon schien nicht mal zu ahnen, was sie durchgemacht hatte, doch all das ließ ich ihn nun fühlen. Sie beeindruckte mich, trotz diesen Erlebnissen, war ihr Herz erfüllt mit Liebe, der Liebe zu Damon. Sowie ich erkannte, das er alles gefühlt hatte, was sie ihm hätte mitteilen wollen, ließ ich seine Hand los. „Das war sie“, damit beendete ich die Bindung der beiden Herzen. Langsam wurde mir klar, das Sie, Ich war. Aber ich fühlte mich, als wäre eine fremde in mir, schließlich waren all die Erinnerungen an mein altes leben weg, nur die Gefühle blieben mir. Sowie er von meinen Erinnerungen und meine vielleicht umher wandelten Körper anfing, war ich total überfordert, natürlich wollte ich wissen, wer ich war. Aber wollte ich wieder sie sein?, das Mädchen das gejagt wurde. “Bitte, mir ist bewusst, du willst mir helfen, aber die Sache überfordert mich gerade sehr“, sah ich ihn total fertig an. Auf die Tatsache das er sehr wohl eine Zeitlang nach mir suchte, viel mir wenig ein. „Offenbar, nicht lang genug“, entgegnete ich ihm ein verletzt an. Den Vorschlag, bei ihm unter zu kommen, nahm ich dankbar an „Das ist wirklich nett, nun ja wir sollten dann denke ich los, du weißt schon bevor er zurück kommt“, riss ich mich schmerzhaft zusammen, während ich kaum noch stehen konnte.
Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Stefan Salvatore Besucherzähler Heute waren 2 Gäste online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 57
Themen
und
117
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen |